Referenzen

Individuelle Kommunikationsprodukte
(Beispiel: Bandflyer inklusive Fotos und Logoentwicklung)

Kontextsensible Sprachgestaltung und -kreation
(Beispiel: Namensfindung für das Maskottchen eines Kinderhospizdienstes)

Vernetzung von Fachwissen und Wissenschaftskommunikation
(Beispiel: Qualitätssicherndes Lektorat im Dialog mit dem fachwissenschaftlichen Herausgeber)


Ein individuelles Kommunikationsprodukt:

Bandflyer für die neu gegründete Jazz Combo "three2getready"

Beim erstem Freiluftkonzert der Band zur Fête de la Musique 2013 machte ich Fotoaufnahmen des Auftritts, später am Tag improvisierten wir Porträtaufnahmen im Licht der Abendsonne zu Mittsommer.

Anfang 2014 konkretisierte sich der Bedarf der Band für einen eigenen Flyer und ich übernahm den Auftrag, auf Basis der gemachten Fotos eine Info-Postkarte zu entwickeln. An einem Abend mit der Band überredete ich alle drei Mitglieder, ihre bis dahin implizit gewachsenen Vorstellungen zunächst einzeln zu formulieren - als Anforderungen an die "A-Seite" und "B-Seite" des Flyers, die sie auf je einer leeren Postkarte notierten. Die reihum vorgestellten Ideen waren eine optimale Diskussionsgrundlage. So wurden die Erwartungen der Band für sie selbst und für mich greifbar und konkret diskutierbar, so dass wir uns leicht noch am gleichen Abend auf die entscheidenden Merkmale und Informationen, die der Flyer transportieren sollte, einigten. Während der Logoentwicklung legte ich der Band mehrere Vorschläge vor. Der erste vorgelegte Gesamtwurf bedurfte dann nur noch geringer Änderungen.

Der Flyer erfährt positive Resonanz. Und die Anzahl von Engagements der Band bei Privatanlässen steigt.

Bandflyer A-Seite | A |

 

Bandflyer B-Seite| B |

Die ästhetische Entscheidung für einen Flyer in Grautönen erwies sich im Druck als ebenso effektvoll
wie kostengünstig. (Und beim nächsten Mal plane ich im Layout von Anfang an die Schnittkanten ein...)


Kreative, kontextsensible Namensfindung:

"Sungura mit der Sonnenblume" als Maskottchen eines Benefizprojekts
für den ambulanten Kinderhospizdienst "Sonnenblume" in Aachen / Kreis Heinsberg
(XING-Gruppe Aachen und Euregio Maas Rhein, 2012)

Wie könnte ein hellblaues Langohr heißen, das eine Sonnenblume trägt und Maskottchen sein wird für ein Kinderhospiz? Die Frage sprach mich an, als sie auf Twitter weitergereicht wurde. Als eine aus dem Kreis der Unterstützerinnen und Unterstützer des ambulanten Kinderhospizdienstes Sonnenblume (Aachen / Kreis Heinsberg) hatte Sabine Faltmann die Namensfrage in den virtuellen Raum gestellt; über das noch anonyme Maskottchen begann unser Dialog. Das hellblaue Langohr ist eine Schöpfung des Grafikers und Illustrators Alfred Neuwald für ein Plakat zur Ankündigung eines Benefiz-Sommerfestes am 29.09.2012 zugunsten der Arbeit dieses Kinderhospizdienstes.

Mich faszinierte die Überlegung, wie ein Name beschaffen sein sollte, wenn ihn ein scheinbar schwaches Wesen trägt, damit er dieses Wesen auszeichne, um seine Identität so zu stärken und zu vertiefen, dass sein Potenzial als symbolischer Begleiter für lebensverkürzend erkrankte Kinder und deren Familien spürbar würde.

"Sungura" ist im Swahili (Kisuaheli) der Name für Hasen, Feldhasen und Kaninchen. Im afrikanischen Sprachraum habe ich mich deshalb umgesehen, weil ich wusste, dass aus dem afrikanischen Kulturraum eine berühmt gewordene Fabelgestalt stammt, ein schelmenhaftes Langohr, ähnlich dem europäischen Fabelfuchs. Diese langohrige Trickstergestalt gehört nicht nur in Afrika bis heute zum lebendigen Kulturschatz, sondern verbreitete sich infolge der massenhaften Verschleppung und Versklavung afrikanischer Männer, Frauen und Kinder ebenso im karibischen Raum und auf dem nordamerikanischen Festland. Dort entstand, indem sich afrikanische und nordamerikanisch-indianische Erzählungen überlagerten, die bis heute bekannte und beliebte Gestalt des "Brer Rabbit" (Bruder Kaninchen), dessen Abenteuer als symbolische Verhandlungen emotionaler, moralischer und sozialer Konflikte zu lesen sind. Diese "mythische Verwandtschaft" ist Herausforderung und Rückhalt zugleich für das kleine hellblaue Maskottchen "Sungura mit der Sonnenblume" und für diejenigen, die es auf schweren Wegen begleiten will - mit eigenen Ängsten umzugehen, eigene Kräfte zu entdecken, Mut zum Selbstsein und zum vertrauensvollen Miteinander zu entfalten. Davon handelt die Geschichte, die ich für die Projektwebseite zur Unterstützung des ambulanten Kinderhospizdienstes Sonnenblume gestiftet habe.

So wie meine Überlegungen das Unterstützer-Team überzeugt haben, sich für "Sungura mit der Sonnenblume" zu entscheiden, hat mich der wechselseitig inspirierende Austausch nachhaltig motiviert und dazu bewegt, als Namenspatin Sungura längerfristig zu begleiten, mich als Mitglied im Unterstützer-Team zu engagieren. Mit Margarete Rosen betreue ich die entstehende Sammlung von Geschichten rund um Sungura mit der Sonnenblume. Wir freuen uns auf noch mehr lebendige, mutige Geschichten für die von unausweichlichen Herausforderungen betroffenen Kinder und ihre Familien, die von der "Sonnenblume" (und Sungura) betreut werden. Die Distanz zwischen Berlin und Aachen ist ganz klein geworden, gedanklich und im kooperativen Dialog. Sungura hingegen wächst mit jeder Geschichte, die für das Langohr geschrieben wird, trägt die Sonnenblume in die Welt, dahin, wo sie gebraucht wird. Nicht zuletzt als Signal, dass die Arbeit der Kinderhospizdienste weiterhin rund ums Jahr lebendige Unterstützung braucht und verdient.

Auch Sie können durch eine selbst geschriebene Geschichte über Sungura, durch Spenden oder mit eigenen Ideen den Kinderhospizdienst Sonnenblume ganz konkret unterstützen und ein Stück voranbringen auf dem Weg zu behindertengerechten Familien-Freizeit-Räumen. Schauen Sie sich um auf der Unterstützer-Webseite!


Erfolgreiche Vernetzung von Fachwissen im Lektorat:


Wasser - Nutzung im Kreislauf, Hygiene, Analyse und Bewertung
(Hrsg. Andreas Grohmann, Berlin, de Gruyter, 2002)

Die Einbindung aller wissenschaftlich-technischen Aspekte nach aktuellem Wissensstand, die im Kreislauf nachhaltiger Trinkwasserversorgung relevant sind, zeichnet das Standardwerk nach Karl Höll, Wasser, seit der Neukonzeption zur 8. Auflage aus. Für die komplementäre Darstellung sämtlicher wasserwirtschaftlicher Aspekte aus den verschiedenen Wissensgebiete gewann der engagierte Herausgeber, Prof. Dr. rer. nat. Andreas Grohmann, insgesamt 31 hochkarätige Fachautorinnen und -autoren, deren Beiträge insgesamt knapp 1000 Druckseiten zählen.

Auf Basis anschlussfähigen Vorwissens, das ich als studentische Datenbank-Assistentin für die "Fachkommission Soforthilfe Trinkwasser" (bis zur Auflösung der Kommission 1996) erworben hatte, erfolgte ein umfassendes Lektorat für alle Beiträge im engen Dialog mit dem Herausgeber, um über sprachliche Qualitätssicherung hinaus auch die transdisziplinäre Verständlichkeit aller thematischen Spezialgebiete der einzelnen Fachartikel zu gewährleisten, wie das Vorwort darlegt:

Hier gewinnen Sie weiteren Einblick in die Inhalte der 8. Auflage des Wasser-Handbuchs; die 2011 erschienene 9. Auflage unter neuer Herausgeberschaft übernimmt strukturell wie inhaltlich vieles unverändert und ergänzt dazu aktuelle Forschungsergebnisse.

 

Herausforderungen und Chancen von Wissenschaftskommunikation
am Beispiel öffentlicher Risikokommunikation
(Versuch aus informierter Laienperspektive, Januar 2012)

Die jüngsten Erfahrungen zu Risiken epidemischer Verbreitung von gefährlichen Darmkeimen durch Kontaminationen in der Lebensmittelproduktion, wie sie in Deutschland im Frühsommer 2011 auftraten, konnten noch keinen Eingang in die 8. oder 9. Auflage des Wasser-Handbuchs finden. Und doch, das möchte ich meiner ebenso knappen wie subjektiv geprägten Analyse der öffentlichen Kommunikation über die EHEC-Epidemie von 2011 vorausschicken, fand sich im Wesentlichen alles, was ich persönlich an Wissen zum Umgang mit der Situation brauchte, im Abschnitt über Enterobakterien des Handbuchs für Wasserfachleute, das ich dank intensiven Lektorats gut kannte.

Als nach den ersten Nachrichten über schwere EHEC-Erkrankungen im Hamburger Raum mit unbekannter Infektionsquelle und allgmeinen Warnungen in den Medien sich fast alle deutschen Verbraucher vor Salatgurken und jeglichem Frischgemüse zu fürchten begannen, brachen großen wie kleinen Anbietern von Frischwaren ebenso wie Gemüseproduzenten im In- und Ausland die Umsätze ein. Viele Verbraucher wagten wochenlang quasi nichts Grünes zu kaufen, nichts Frisches zu essen, weil noch immer nicht die konkrete Quelle der bedrohlichen Kontamination gefunden war. Zwar blieben Erkrankungen vorwiegend auf den norddeutschen Raum beschränkt, doch kam es bei den Infizierten dieser EHEC-Epidemie gehäuft zu lebensbedrohlichen, für 30 Erkrankte tödlichen, enterohämorrhagischen Krankheitsverläufen (hämolytisch-urämisches Syndrom, Abk. HUS, siehe Wikipedia-Eintrag HUS-Epidemie 2011, vgl. auch epidemiologische Hinweise im o. g. Handbuch).

Dass gerade Mangel an verlässlichen Informationen über eine Bedrohung und empfundene Hilflosigkeit, sich gezielt vor Gefahren zu schützen, ein problematisches Potenzial haben, irrationale Vermeidungsstrategien und "ansteckende" Panikmuster im sozialen Kontakt, hier speziell im Konsumverhalten, auszulösen, ist die eine Seite. Aufklärung ist ein Mittel zur konkreten Risikominimierung, aber auch zur Vorbeugung vor komplexen, vermeidbaren Kollateral- und Folgeschäden, z.B. mit ökologischen, ökonomischen, psychosozialen Aspekten.

Um allerdings klare, d.h. aufgeklärte und aufklärende Botschaften und Handlungsempfehlungen zu vermitteln, die mehr Sicherheit durch mehr Wissen schaffen, braucht es greifbare Informationen und Sachverstand, aber auch Verständnis für die Zielgruppe, klare Prioritäten und konkrete Kriterien zur Kontexteinbindung von Seiten der Kommunikatoren. Diesem multiperspektivischen Anspruch gerecht zu werden ist ein zentrales Anliegen aller Wissenschaftskommunikation. Mich interessiert der kognitive Brückenbau sowohl vom Prinzip her wie im Einzelfall: Ich sehe flexible Vernetzung von Fachwissen und -methoden als Wegweiser zu erfolgreicher Kommunikation, Kooperation und zu konstruktiv-kreativen Entwicklungsprozessen, die möglichst transparente, nachhaltig verantwortliche Entscheidungsfindungen ermöglichen - individuell wie gesellschaftlich.

Fachliche Erkenntnisse zielgruppengerecht vermitteln - Handlungskompetenzen fördern:
Wissenschaftskommunikation kann komplexen gesellschaftlichen Mehrwert generieren.

Gerade weil die aktuellen Medien im Mai 2011 fundierte Aufklärung bezüglich der EHEC-Keime zunächst vermissen ließen, suchte ich damals gezielt nach Fachartikeln bzw. offiziellen Pressemitteilungen und griff darüberhinaus auf mein Beleg-Exemplar des Wasser-Handbuchs zurück: Im Kapitel zur Mikrobiologie des Wassers fand ich die vage erinnerte Information über ein seit 1998 bekanntes Risiko von EHEC-Kontaminationen in Salatsprossen: "Da die Bakterien im Pflanzengewebe überdauern, hilft noch so gründliches Waschen nicht, die Infektionsgefahr zu bannen."

Der Mechanismus einer regionalen oder auch überregionalen Verbreitung von Krankheitskeimen in frisch gekeimten, zum Verzehr bestimmte Pflanzensprossen liegt auf der Hand: Falls sie bei der Anzucht mit kontaminiertem Wasser in Berührung kommen, transportieren die häufig roh verzehrten, als gesund geltenden Sprossen infektiöse Bakterien quasi als "blinde Passagiere". Genau dieses Risiko einer Verbreitung krankheitserregender Bakterien durch Sprossen wurde durch japanische Wissenschaftler in Studien nach einer 1996 aufgetretenen, regionalen EHEC-Epidemie mit 11.000 Erkrankten experimentell belegt. Nachweislich nehmen keimende Sprossen, die in kontaminiertem Wasser heranwachsen, auch vermehrungsfähige Bakterien in ihr wasserreiches Pflanzengewebe auf, so dass solche Krankheitserreger auch durch Abwaschen nicht entfernt werden können. Nur durchgegart könnten solche Sprossen gefahrlos verzehrt werden. Mir genügte im Mai 2011 dieses verbürgte Wissen als Richtschnur für Entscheidungen beim Einkauf, bei der Zubereitung und beim Genuss auch frischer Produkte. Es war durchaus befreiend, sich keine spekulativen Sorgen mehr zu machen und auch anderen im Gespräch über das angstbesetzte Thema etwas mehr Sicherheit durch gesichertes Wissen vermitteln zu können, lange bevor als konkrete Epidemie-Ursache eine Kontamination importierter Bockshornkleesaat aus Ägypten identifiziert werden konnte. Dieses Saatgut war – ohne irgendeinen Anhaltspunkt für das im wässrigen Millieu ebenfalls aufkeimende Hygieneproblem – in einem deutschen Bio-Betrieb für die Sprossenzucht genutzt worden.

Wenn also, wie es im Rückblick erscheint, der konkrete Risikoschwerpunkt "frische Pflanzensprossen" zum Zeitpunkt der EHEC-Epidemie mutmaßlich unter Fachleuten bekannt gewesen ist, drängt sich die Frage auf, warum dennoch, so erlebte ich es in meinem Umfeld, Verunsicherung durch viele Medienkanäle in geradezu musterhafter(sic!) Manier gefördert wurde. Wenn in vielen Mediensparten das Fehlen neuer Erkenntnisse, einer aufklärenden Meldung zum Thema des Tages, überspielt wird durch Spekulationen (hier: über suspektes Gemüse mit suspekter Herkunft etc.), dann droht die ambivalente Lust an der Angst als emotionale Botschaft zu überwiegen gegenüber sachlicher Information – mit dem Effekt subtiler Verunsicherung und Erschütterung des individuellen Selbstvertrauens ebenso wie des "kollektiven Verbrauchervertrauens". Wenn durch solche sensationalistisch geprägte Kommunikationsmuster, für die der Begriff "Desinfotainment" vielleicht nicht unangemessen ist, menschlich (psychologisch und sozial) sowie in der Folge auch volkswirtschaftlich unnötiger Schaden gestiftet wird, gilt es, konstruktive Alternativen zu entwickeln und  zielgruppengerecht differenziert, möglichst nachhaltig wirksam (viral?!) zu kommunizieren.

Wie lassen sich neue, emanzipierende Impulse setzen, die zur aktiven Suche nach alternativ verfügbaren, sachlichen Informationsquellen ermutigen, wie sie z.B. das Bundesinstitut für Risikobewertung zur Verfügung stellt? Wie können Ratgeber, Handlungsempfehlungen mit wissenschaftlicher Basis, jenseits der Vermittlung von Faktenwissen das Verständnis und die Akzeptanz für Prinzipien wissenschaftlichen Denkens fördern?

Für unaufgeregte, dafür konstruktiv anregende und interaktiv aufklärende Kommunikationsmuster plädieren Empathie und Verstand als komplementäre Aspekte nachhaltiger Wissensvernetzung. Für kooperative Ideenentwicklung in diesem Umfeld und kommunikative Anliegen zur Wissensvermittlung und -vernetzung engagiere ich mich mit Konzepten zur Informationsvermittlung, Kooperation und Kommunikation mit kreativer Sprachleidenschaft – gern auch in Ihrem Projekt.

 

Zusätzliche Quellen:

Mulisch, H.-M. (2004). Modulares Sytem zur Bewertung gesundheitlicher Risiken von Umwelt-
kontaminanten in Trinkwasser. Von der Fakultät III – Prozesswissenschaften der TU Berlin 
zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Ingenieurwissenschaften - Dr.-Ing. -
genehmigte Dissertation. (Online verfügbar als pdf.)

Dieter, H.H., A. Grohmann und W. Winter (1996). Trinkwasserversorgung bei Überschreitung
von Grenzwerten der Trinkwasserverordnung. Transparenz und Akzeptanz von Grenzwerten
am  Beispiel  des  Trinkwassers.  Hermann  H.  Dieter,  Andreas  Grohmann,  Gesine  Reinicke.
Berlin, Erich Schmidt Verlag. 6/96.